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Herausfordernde Situationen im Leben meistern

Aktualisiert: 2. Aug. 2023

Hattest du schon einmal Angst vor einem herausforderndem Gespräch? Oder einer schwierigen Situation? Einem Treffen? Einer Entscheidung?


Meiner Klientin erging es so: Es stand ein Gespräch an, von dem sie wusste, sie würde wieder emotional, sprich wütend, werden, ohne dass sie dies wollte. Seit Jahren schon versuchte sie, ihre Gefühle in den Griff zu bekommen - doch nichts half. Kein gutes Zureden. Keine Atemübungen. Jedes Mal fühlte sie sich angegriffen, war verletzt - und tat das, was sie so gut konnte: Sie kämpfte - verbal.


Nicht einmal, dass dies auch immer wieder Folgen für sie nach sich zog, konnte etwas an ihrem Verhalten ändern.


Herausfordernde Situationen mit Unterstützung meistern
Herausfordernde Situationen mit Unterstützung meistern

Ich arbeitete schon eine kurze Weile mit dieser Klientin, ich nenne sie "Sarah". Wir hatten gemeinsam Ressourcen für sie etablieren können und sie wusste durch meine Psychoedukation um das, was in ihr geschah: Sie verurteilte sich nicht dafür, sondern war schon in der Lage, sich selbst wohlwollend zu betrachten.


Nun vor dem Gespräch erforschten wir den Trigger, der sie reagieren ließ, wie sie reagierte. Sarah reflektierte sich, hinterfragte, schaute tiefer - und erkannte die fehlende Wertschätzung und Liebe durch ihre Bindungspersonen für sie in ihrer Kindheit als Ursache ihrer Reaktionen. Sie durchlebte in dieser Art Gespräch erneut ihre Kindheitserlebnisse. Und reagierte heute wie damals mit Trauer, Verletztheit und mit Wut.


Allein diese Erkenntnis, dieses Wahrnehmen bewegte schon viel in Sarah

Sie verstand, dass gar nicht ihr Gegenüber ihr eigentliches Problem sei, sondern dass da noch ganz viel tief in ihr unverarbeitet geblieben ist, auf das sie im Rahmen der nächsten Sitzungen schauen möchte. Hat sie den Schmerz von damals erst einmal verarbeitet, werden solche Gespräche sie nicht länger triggern können: Sie wird herausfordernde Situationen im Leben meistern können.


Doch wir gingen an diesem Tag noch weiter: Ich fragte sie, ob sie sich Unterstützung für das anstehende Gespräch wünsche - und Sarah war neugierig, was das wohl sein könne. Durch mich angeleitet ging sie in sich auf die Suche.

Da sie einige Sitzungen vorher schon einen Teil ihres inneren Ressourcen-Teams kennengelernt hatte, erschien ihr auch sofort ein weiteres Mitglied dieses Teams: Der 🤓 Analysator 🤓, mit rundem Gesicht und runder Brille.


Sarah lachte auf: Ja, sie sei tatsächlich ein sehr analytischer Mensch! Sie beschrieb den Analysator als sachlich, neutral, eher un-emotional - und doch als angenehm, positiv.


Wir begannen, eine Gesprächssituation nachzuspielen, und in ihr kam Widerstand gegen den Analysator hoch. Sarah wurde wieder emotional, wollte den Analysator zur Seite schieben und laut, rasend das Gespräch beherrschen. Sie erzählte mir, wie sich der Analysator, der sich vor ihr befand, ruhig zu ihr umdrehte, die Hand ausstreckte und sagte: "Ich kümmere mich schon um alles." Sarah empfand ihn dabei als vehement, keinen Widerspruch zulassend und gleichzeitig als fürsorglich.


Mit dem Bild des Analysators im Kopf, um ihn wissend und ihn in seiner Energie wahrnehmend, ging Sarah einige Tage später in das herausfordernde Gespräch. Sie hatte ihn zudem auf ihren Notizzettel gemalt: Das half ihr, sich auf ihn zu fokussieren - vor allem immer dann, wenn ihre Emotionen wieder überkochen wollten ...


Menschen zu begleiten, sie in ihre Selbstwirksamkeit zu bringen, mit traumasensiblen Methoden, Ansätzen und Impulsen - das ist mein großes Glück, für das ich so unendlich dankbar bin 🥰

Alles Liebe von mir. Herzlichst Nicole
Alles Liebe von mir. Herzlichst Nicole



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